Globalisierungsskills als Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Erfolgreiche Supply Chain Prozessoptimierung und Internationalisierung in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, industrielle Komponentenfertigung und Automobilzulieferer.
Die GEXSO Studie
Europäische Maschinen- und Anlagenbauer, industrielle Komponentenfertiger und Automobilzulieferer haben einen außerordentlichen Globalisierungsprozess durchschritten, der durch hohes Tempo und Intensität gekennzeichnet war. Für die nächsten 10 Jahre erwarten wir eine Beschleunigung dieses Prozesses.
In der vergangenen Globalisierungsphase waren einige Produktionsunternehmen erfolgreicher als andere. Die Studie Global Excellence in Supply Chain Operations (GEXSO) zeigt die Globalisierungsskills auf, die notwendig sind, um die heutigen komplexen Supply Chains in den o.g. Industrien erfolgreich zu führen.
Die globale Wirtschaft ist durch hohe Komplexität geprägt. Unternehmen, die weltweit agieren, haben mit vielfältigen Herausforderungen zu kämpfen und managen komplexe Supply Chains, um ihre Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsprozesse umzusetzen. Insbesondere geht es Unternehmen darum, den Anforderungen in globalen Netzwerken gerecht zu werden, einKonzept zur Führung der globalen Suppy Chain zu fördern und mittels langfristiger Supply Chain Planung und Supply Chain Prozessoptimierung Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Dabei drängt sich die Frage auf, welchen Einfluss Struktur und Prozesse einer Lieferkette auf den Erfolg bzw. den Wert eines Unternehmens haben und welche Rolle Lieferanten, Partner und Kunden dabei spielen.
In diesem Zusammenhang freuen wir uns, Ihnen die GEXSO-Studie (Global Excellence in Supply Chain Operations) vorstellen zu können. Die Studie untersucht erstmalig, welcheFaktoren und Prozesse wirklich den Erfolg und Wert eines Unternehmens beeinflussen und bei einer erfolgreichen Supply Chain Prozessoptimierung und -Planung integriert werden sollten.
Untersuchte Supply Chain Prozesse und Faktoren in der Studie
– Kunden- und Marktorientierung
– Information und Kommunikation
– Lieferantenmanagement
– Lieferantenbewertung
– Personalplanung
– Angebotsmanagement
– Flexibilität
– Risikomanagement
– Supply Chain Planung
Die Studie konzentriert sich auf Unternehmen in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, industrielle Komponentenfertigung und Automobilzulieferer und bietet den teilnehmenden Produktionsunternehmen die Möglichkeit, sich kostenfrei und streng vertraulich innerhalb ihrer Branche zu vergleichen.
Die Befragung erfolgt in Form eines Studienfragebogens, dessen Bearbeitung circa 30 Minuten benötigt. Sollten Unternehmen statt eines Fragebogens ein Interview vorziehen, führt das GEXSO-Team die Teilnehmer gerne telefonisch oder vor Ort durch die Fragen. Nach Abschluss der Studie erhält jedes teilnehmende Unternehmen einen individuell formulierten Bericht, der die Positionierung im Vergleich zur Branche anonymisiert abbildet. Studienteilnehmer haben somit die Möglichkeit wertvolle Erkenntnisse für eine erfolgreiche Supply Chain Planung und Supply Chain Prozessoptimierung zu gewinnen.
GEXSO ist eine Kooperation der Technischen Universität Darmstadt, der Zeitschrift LOGISTIK HEUTE und der Management & Technologie Beratung BearingPoint.
Das GEXSO Studienmodell
Das GEXSO-Team hat eigens für die Studie ein Modell entwickelt, welches den Einfluss von Supply-Chain-Faktoren und -Prozessen auf den Unternehmenserfolg untersucht und Faktoren für eine erfolgreiche Supply Chain Planung und Supply Chain Prozessoptimierung identifiziert.
Das Modell setzt sich aus drei Komponenten zusammen: endogenen Variablen (Erfolgsgröße), exogenen Variablen (Einflussfaktoren) und moderierenden Variablen.
GEXSO hat sieben Einflussfaktoren identifiziert, die direkt den Unternehmenserfolg und die globale Exzellenz einer Supply Chain beeinflussen: (1) Kunden- und Marktorientierung, (2) Lieferantenmanagement, (3) Personalplanung, (4) Strategie und Governance, (5) Information und Kommunikation, (6) Flexibilität und (7) Risikomanagement. Jeder Einflussfaktor basiert auf einem Fragenkomplex, der branchenübergreifende „Best Practices“ abfragt. Diese werden auf ihre Relevanz überprüft, indem die Korrelationen zum Unternehmenserfolg beleuchtet werden.
Dabei werden moderierende Variablen (Branche, Globalisierungsgrad, Komplexität), welche direkt auf die Einflussfaktoren und somit indirekt auf den Unternehmenserfolg wirken, eingebunden.
Ziel der Studie ist es, den Einfluss der einzelnen Strukturen und Prozesse einer globalen Supply Chain auf den Erfolg eines Unternehmens zu bestimmen. Um dies nachhaltig zu zeigen, soll die Studie zukünftig regelmäßig durchgeführt werden.
Die GEXSO Studie
Motiviert durch unsere Erfahrungen in der Begleitung der Internationalisierung von Supply Chains unserer Mandanten und der Analyse von Fehlschlägen und Erfolgen haben wir zwei Thesen aufgestellt und mittels der vorliegenden GEXSO-Studie geprüft.“
These 1 – Der Internationalisierungsprozess setzt sich stetig fort, wird sich beschleunigen und sorgt zunehmend für mehr Komplexität in der Supply Chain.
GEXSO geht davon aus, dass sich die Kundenbasis schwerpunktmäßig aus dem Heimatmarkt in neue Märkte verschiebt. Die neue Kundschaft ist der Motor für die Verlagerung von Supply Chain-Ressourcen. Durch die hohen Wachstumsraten der Emerging Markets wachsen die Kapazitätsbedarfe und die Signifikanz neuer Supply Chain-Knoten im Vergleich zu bereits gesättigten Märkten überproportional. Die Bedeutung der globalen Regionen für den Maschinen- und Anlagenbau und die Automobil- und Industriezulieferindustrie nimmt zu. Produktverlagerungen und die Schaffung internationaler Produktionsverbünde durch die enge Integration aller Standorte steigern die Komplexität des Supply Chain Managements.
These 2 – Erfolgreiche Unternehmen haben Globalisierungskompetenzen aufgebaut.
Führung und Management dieser ungleich komplexeren Gebilde werden zunehmend zur Herausforderung. Eine erfolgreiche Gestaltung des Internationalisierungsprozesses erfordert gewisse Voraussetzungen, Konzepte, Strukturen und Ressourcen, um die Integration der Supply Chain-Organisation und -Prozesse gewährleisten zu können. Hier sind Transparenz und Steuerbarkeit unbedingt erforderlich. GEXSO definiert diese Voraussetzungen als Globalisierungskompetenz und analysiert bei den Unternehmen deren Existenz und Ausprägung. Dazu zählen beispielsweise eine globale Governance für Supply Chain-Standards und -Prozesse, eine global verantwortliche und durchsetzungsfähige Supply Chain- Organisation, einheitliche Systeme, ein globaler Lieferantenmanagementansatz, der Schutz von geistigem Eigentum, die Adaption der Supply Chain auf lokale Marktanforderungen, eine internationalisierte Führungskräftestrategie, die Bewertung von globalen Risiken und vieles mehr.
Executive Summary
Die Studienteilnehmer betreiben heute insgesamt 385 Produktionswerke und planen in den nächsten fünf Jahren die Neueröffnung von 55 Werken, der Schwerpunkt der Supply Chain verschiebt sich jedoch in andere Regionen. Während heute im Branchenschnitt 40 Prozent der Werke in Westeuropa angesiedelt sind, werden von dem künftig verbleibenen, geringeren Wert von 36 Prozent insbesondere Ostasien, aber auch Südamerika, profitieren. In Osteuropa, einschließlich Russland, werden sich Werksschließungen und Neueröffnungen die Waage halten. Dieses Resultat wurde in einem Artikel der LOGISTIK HEUTE unter dem Titel „Das Standortnetz der Zukunft“ kommentiert (vgl. LOGISTIK HEUTE, Ausgabe 10/2012).
Dabei sind im Branchenvergleich Automobilzulieferer in ihren Werksstandorten stärker verteilt. Der Maschinen- und Anlagenbau konzentriert seine Produktion stärker in Europa, die Kundenverteilung ist jedoch internationaler. Die Kunden der Automobilzulieferer sind dagegen stärker in Europa konzentriert.Im Beschaffungsbereich hingegen erwarten alle Unternehmen eine Zunahme in Asien und Südasien. Innerhalb der jeweiligen Industrien herrscht Konsens über das Globalisierungsmodell: Bei allen Unternehmen wird das Verhältnis der Werke außerhalb der Basisregion zur Gesamtwerkzahl und somit ein bestimmter Verteilungsgrad von Supply Chain-Ressourcen konsistent gewahrt. Die Unternehmen der Studie streben somit im Schnitt ein vergleichbares Gleichgewicht während der Internationalisierung an, was dem derzeitigen Globalisierungsgrad ihres Geschäfts entspricht. Dabei gehen sie zentralistisch vor: Mehrheitlich wird ein Großteil der Unternehmensentscheidungen zentral getroffen. Multinationale Organisationsmodelle mit stark lokalisierten Entscheidungs- und Produktstrukturen bilden die Ausnahme und sind eher selten. Der GEXSO-Index beschreibt den Nutzungsgrad bewährter Verfahren in vier Kernbereichen des Supply Chain Managements (Kunden- und Marktorientierung, Lieferantenmanagement, Flexibilität und Information & Kommunikation). Nur drei Unternehmen verfügen über eine im Sinne des Index überdurchschnittlich ausgeprägte Globalisierungskompetenz und können als „Champions“ bezeichnet werden. Der Maschinen- und Anlagenbau scheint im Vergleich zu Automobilzulieferern angesichts der mit der internationalen Expansion steigenden Supply Chain-Komplexität weniger kompetent bei der konsistenten Umsetzung von Supply Chain-Prozessen, -Methoden und -Verfahren. Automobilzulieferer scheinen eher zur erfolgreichen Internationalisierung befähigt und verfügen auch in den meisten Prozessbereichen über einen höheren Reifegrad. Eine mögliche Erklärung dafür sind unterschiedliche Unternehmensgrößen und Ressourcenausstattung. Insgesamt erreichen viele Unternehmen über die verschiedenen Bereiche des GEXSO-Index eine gute Prozessreife. Allerdings fällt in allen Bereichen ein signifikanter Anteil von Unternehmen hinter der Vergleichsgruppe zurück.
Schwachpunkte
In folgenden Bereichen sind bei allen Teilnehmer tendenziell Schwachpunkte festzustellen
- Viele Unternehmen differenzieren ihre Supply Chain nicht nach lokalen Kundenbedürfnissen und beziehen Kunden nur selten in die Gestaltung ihrer Supply Chain-Strategie ein. Hier gilt ein Standard für alle.
- Das Lieferanten-Management birgt noch Entwicklungspotenzial bei der Ausgestaltung des Entwicklungsprozesses internationaler Lieferanten.
- Die Globalisierung führt zur Internationalisierung von Produkt- und Prozesswissen; die Notwendigkeit des Schutzes geistigen Eigentums wird allgemein erkannt. Gleichzeitig werden Supply Chain-Partner selten in die Gestaltung gemeinsamer Schutzmaßnahmen einbezogen.
- Hinsichtlich Flexibilität ist festzustellen, dass die Umsetzungsfähigkeit einer weltweiten Supply Chain-Organisation und deren Geschwindigkeit in Frage gestellt wird. Gleichzeitig erschweren in vielen Unternehmen hohe Fertigungstiefen eine flexible Anpassung. Die Rolle des globalen Supply Chain Managers wird von manchen Teilnehmern nicht stark genug gewichtet und ist noch ausbaufähig.
- Bei der Personalplanung werden internationale Aspekte bereits adressiert. Schwachpunkt für die meisten Unternehmen ist hier jedoch die Gestaltung von internationalen Laufbahnplanungen.
- Das Risiko-Management ist für die Geschäftsführung Top-Thema. Gemäß eigenen Angaben folgen jedoch nur die Hälfte der Unternehmen hier einem strukturierten Prozess beziehungsweise steuern weniger als die Hälfte der Teilnehmer diese Risiken aktiv.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Globalisierungstrend bei allen Teilnehmern weiterhin von entscheidender Bedeutung ist. Die für eine effektive Internationalisierung wichtigen Globalisierungskompetenzen sind in unterschiedlichem Maße vorhanden. Automobilzulieferer zeigen im Schnitt einen höheren Reifegrad als Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau.
Demografie der Studie
Die Branchenzugehörigkeit der Studienteilnehmer ist mit 47 Prozent Maschinenbauunternehmen und 53 Prozent Automobilzulieferern nahezu ausgewogen.
An der Umfrage nahmen Unternehmen verschiedener Größe teil, die nach Umsatz in vier Klassen eingeteilt wurden:
bis 250 Mio EUR, bis 499 Mio EUR, bis 1.000 Mio EUR und über 1.000 Mio EUR. Über 59 Prozent der befragten Unternehmen erzielen einen Umsatz in Höhe von 500 Millionen EUR oder mehr, d.h. große Mittelständler und Großunternehmen stellen die Mehrzahl der Teilnehmer.
Nach Mitarbeiteranzahl klassifiziert GEXSO die Teilnehmer in Unternehmen bis 1.000, bis 5.000, bis 10.000 und über 10.000 Mitarbeiter. Der überwiegende Anteil der Studienteilnehmer zählt zu den großen Unternehmen. 38 Prozent der Unternehmen zählen mehr als 5.000 Mitarbeiter. Der Umsatz pro Mitarbeiter liegt zum Großteil im Bereich von 100.001 – 200.000 € (44 Prozent). 46 Prozent haben einen höheren, 10 Prozent einen geringeren Umsatz pro Mitarbeiter.
Die Studienteilnehmer wurden nach vier Fertigungstypen unterschieden: Einzelfertiger, Klein- und Großserienhersteller sowie Massenfertiger. Nahezu die Hälfte aller befragten Unternehmen sind Großserienfertiger, die auftragsspezifisch nach einem Make-to-Order-Ansatz produzieren. Die branchenspezifische Betrachtung der befragten Unternehmen zeigt, dass 77 Prozent der Automobilzulieferer hohe Stückzahlen in Großserien produzieren, während der Maschinenbau überwiegend auf Kleinserien und Einzelfertigung setzt.
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Aktuelle Erfahrungen europäischer Industrieunternehmen bei der Globalisierung ihrer Supply Chain.